Expect the
Extraordinary!

Im Namen des gesamten Göttinger Organisationsteams lade ich Sie mit großer Vorfreude zur 108. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie nach Leipzig ein. Wir haben uns nach intensiver Diskussion aufgrund der hervorragenden Rahmenbedingungen dafür entschieden, den Kongress nicht in Göttingen, sondern erneut in Leipzig zu veranstalten, werden uns aber nach Kräften bemühen, etwas von der reichen und lebendigen Wissenschaftskultur Göttingens in unserem Programm zu vermitteln. Wussten Sie, was es mit dem Göttinger Nobelpreiswunder auf sich hat, oder dem geheimnisvollen Koffer, der im Mathematischen Institut aufbewahrt wird und in dem angeblich die Lösung aller Probleme aufbewahrt werden?

Neben diesen gewiss wichtigen Fragen wollen wir uns in Leipzig auch politisch verorten. Unser Motto „expect the extraordinary“ spielt (unter anderem) auch auf die Frage an, wie wir als Fachgesellschaft auch in Zukunft sicherstellen, dass von uns nicht nur die häufigeren, sondern auch seltene Erkrankungen korrekt und nach dem neuesten Stand des internationalen Wissens diagnostiziert und unsere Patientinnen und Patienten optimal versorgt werden. In diesem Spannungsfeld zwischen Versorgung in der Breite und Spezialisierung auf den Einzelfall können Digitalisierung und neue technologische Verfahren (eines der weiteren Hauptthemen unserer Tagung) sicherlich einen wichtigen Beitrag leisten. Dennoch kann lebendiges Spezialwissen meiner festen Überzeugung nach auch in Zukunft nur durch die durch Wilhelm von Humboldt geprägte Idee der Einheit von Forschung und Lehre erworben werden, also durch angewandte wissenschaftliche Betätigung und die Weitergabe von Wissen in der Lehre. Aus diesem Grund wollen wir uns auf dieser Tagung seit Langem wieder einmal auch mit dem Thema der Lehre auseinandersetzen – welchen Stellenwert hat Lehre für die Zukunft unseres Faches? Welchen Stellenwert räumen wir ihr bei der Ausbildung unseres eigenen akademischen Nachwuchses ein? Welche Erwartungen haben die Studierenden an uns? Unseren Nachwuchs werden wir auch an anderer Stelle, z.B. bei der Moderation von Vorträgen, intensiv in das Programm einbinden.

Die Jahrestagung ist und bleibt das Hauptereignis im Kalender unserer Deutschen Gesellschaft für Pathologie. Wissenschaft ist per Definition international und global. Mit Blick auf die stetig steigende Zahl an internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben wir in diesem Jahr einen lange diskutierten Schritt gewagt und werden erstmals durchgehend Englisch als Kongresssprache verwenden.

Erst die persönliche Begegnung und der Austausch im Gespräch machen all diese Themen wirklich zu etwas Außergewöhnlichem.

In diesem Sinne und im Namen des gesamten Teams: expect the extraordinary and see you in Leipzig!

Herzlichst,

Ihr Philipp Ströbel